Größte Ozonfabrik Deutschlands

■ SPD und Grüne fordern Sommersmogverordnung für Berlin

Vor dem Hintergrund der Ozonbelastung in Berlin haben die umweltpolitischen Sprecher der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus eine Sommersmogverordnung gefordert. Fahrverbote sollten dann wirksam werden, wenn an einer Meßstelle in Berlin der Grenzwert von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft überschritten ist, sagten Wolfgang Behrendt (SPD) und Hartwig Berger (Bündnis 90/Die Grünen) gestern.

Die beiden Umweltpolitiker wiesen zur Begründung ihrer Forderung auf die Ozonbelastung an Berliner Sommertagen hin, die ihrer Meinung nach inzwischen „alarmierende Dimensionen“ erreicht habe. Berger nannte Berlin „mit 1,5 Millionen Fahrzeugen die größte Ozonfabrik Ostdeutschlands“. Bei der Ozonbelastung sei 1990 an 17 Tagen der Wert von 180 Mikrogramm überschritten worden, 1992 sei der Schwellenwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 120 Mikrogramm an 110 Tagen übertroffen worden. Seit Beginn der diesjährigen Schönwetterperiode am 23. Juni werde der noch gesundheitsverträgliche WHO-Wert fast täglich überschritten.

Nach den Vorstellungen der beiden Umweltpolitiker sollen bei dem Fahrverbot nach Überschreiten von 180 Mikrogramm im Tageswechsel nur Autos mit geraden beziehungsweise ungeraden Kennziffern fahren. Es sei auch denkbar, die Fahrerlaubnis auf Autos mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator zu beschränken. dpa