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Letzter Flug aus Haiti

■ Aristide befürwortet Militärinvasion

Port-au-Prince (AP) – Mit dem Abflug der letzten ausländischen Passagiermaschine aus Haiti hat die internationale Gemeinschaft die Sanktionen gegen die Militärmachthaber in Port-au-Prince am Samstag verschärft. An Bord der Boeing 737 der französischen Fluggesellschaft Air France, die in die benachbarte Dominikanische Republik flog, befanden sich 141 Passagiere. Rund drei Dutzend Besitzer eines regulären Flugtickets blieben zurück, weil korruptes Flughafenpersonal ihre Plätze gegen Hunderte Dollars Bestechungsgeld weiter vergeben hatte. Nachdem nun auch die Air France ihre Flüge nach Haiti eingestellt hat, ist das am 24. Juni begonnene Flugembargo komplett. Aufgrund des Flugverbots sitzen über 1.300 Haitianer fest, denen in den USA Asyl gewährt worden war.

Der Weltsicherheitsrat wollte gestern über eine Resolution entscheiden, in der eine Invasion zur Wiederherstellung der Demokratie in dem Inselstaat gestattet wird. Der entmachtete haitianische Präsident Jean-Bertrand Aristide hatte am Freitag abend seine Einwilligung für einen Einmarsch fremder Truppen gegeben. In einem Brief an UNO-Generalsekretär Butros Ghali forderte Aristide „rasches und entschlossenes Vorgehen“ zur Wiederherstellung der Demokratie in seinem Land. Damit machte Aristide den Weg frei für eine Annahme des von den USA eingebrachten Resolutionstextes.

Eine Reihe von Staaten hatten eine Billigung der Erklärung, in der die Wiederherstellung der Demokratie in Haiti mit „allen notwendigen Mitteln“ gefordert wird, von einer Zustimmung Aristides abhängig gemacht, vor allem die Gruppe der lateinamerikanischen und karibischen Staaten. Aristide begründete seine Entscheidung damit, daß sich die derzeitige Regierung in Port-au-Prince weigere, die Macht gemäß einem Friedensabkommen einer demokratisch gewählten Regierung zu übertragen.

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