Bremer Türke in NRW verbrannt

■ Kölner Kripo: Ausländerfeindliches Motiv unwahrscheinlich

Bergisch Gladbach/Bremen Am Sonntagmorgen gegen 4.30 hat ein Angler an einem See zwischen Köln und Bergisch Gladbach die noch glimmende Leiche eines 20jährigen Bremer Türken entdeckt. Nach Angaben der Polizei war der Schädel des Mannes zertrümmert und der Körper dann angezündet worden. Unweit der Leiche entdeckte die Kripo einen zerbrochenen Baseballschläger, offenbar die Mordwaffe.

Ein Camper berichtete der Polizei, er habe kurz nach Mitternacht in der Nähe des Tatortes Männer gehört, die die Parole „Türken verbrenen“ gegröhlt hätten. Dennoch spreche fast alles gegen das Motiv Ausländerfeindlichkeit, sagt die Kölner Staatsanwaltschaft: Die Beobachtung des Campers zum Beispiel sei von keinem der weiteren 40 Menschen, die in dieser Nacht an dem See zelteten, bestätigt worden. Außerdem habe der Entdecker der Leiche, der Angler, schon um 3.30 Uhr am späteren Fundort einen Wagen beobachtet, der vermutlich in Zusammenhang mit der Tat stehe.

Der 20jährige Türke lebte seit 1992 in Deutschland, zuletzt in Bremen. Seine Bezüge nach Köln sind derzeit unklar. Identifiziert werden konnte die Leiche laut Polizei, weil noch einzelne Fingerabdrücke gesichert werden konnten.

dpa/taz