■ Superphénix geht wieder in Betrieb: Plutonium verbrennen statt erbrüten?
Paris (AFP) – Die französische Regierung hat gestern die Genehmigung erteilt, den schnellen Brüter von Creys-Malville (Rhonetal) wieder in Betrieb zu nehmen. Nach Angaben der Pariser Atomkontrollbehörde (DSIN) soll der 1.300-Megawatt-Reaktor „Superphénix“ schon in den nächsten Tagen stufenweise wieder angefahren werden und seine volle Kapazität nach etwa fünf Monaten erreichen. Die Leistung wird schubweise von zunächst drei Prozent auf 30, dann auf 60 und schließlich 100 Prozent erhöht.
Nach einer ersten Betriebszeit von gut fünf Monaten soll der Reaktor dann wieder abgeschaltet werden, damit, wie es heißt, die „Kontrollstäbe den neuen Betriebsbedingungen angepaßt werden können“. Strom soll der Superphénix allerdings nicht mehr produzieren. Die Regierung plant, den 1990 wegen zahlloser Pannen nach nur 174 Tagen Betriebszeit stillgelegten Brüter zur Verbrennung von Plutonium und Atommüll zu nutzen. Auch andere Forschungsvorhaben sollen an dem Reaktor durchgeführt werden.
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