piwik no script img

Auto-Blitz aus Suhl

■ Thüringens Landesregierung wird das Elektroauto Hotzenblitz fördern

Berlin/Suhl (taz/dpa) – Ende August kommt ein neues Auto auf den Markt, der Hotzenblitz. Das Elektroauto kann in Serie gehen, nachdem die Thüringer Landesregierung gestern die Übernahme einer Ausfallbürgschaft zugesagt hat. 65 Beschäftigte werden in Suhl zunächst eine Kleinserie von 650 Autos fertigen. Für 1996/97 wird eine Großserie von 10.000 bis 15.000 Stück vorbereitet.

Entwickelt hat den Hotzenblitz ein Elektromeister aus dem Schwarzwald, Thomas Albiez. Er wollte die Idee des Elektroautos konsequent umsetzen: Vor allem mußte es klein und leicht sein, damit der Energiebedarf gering ist. Das nur 700 Kilo schwere Auto mit der recyclebaren Kunststoff-Karosserie fährt 120 Stundenkilometer schnell und das nach Angaben Albiez' für 2,60 Mark pro Kilometer. Mit einer Zink-Brom- oder einer Blei-Batterie ausgestattet, hat es eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern.

Als dem Konstrukteur das Geld ausging, stieg die Familie Ritter („quadratisch, praktisch, gut“) in die Firma im badischen Ibach ein. Gemeinsam mit der ortsansässigen Simson Fahrzeug Fahrzeugwerk GmbH (die in der Weimarer Republik schon einmal Autos produzierte) wurde später die Hotzenblitz Thüringen GmbH als Produktionsfirma gegründet. Sieben bis acht Millionen Mark will diese in Suhl investieren; dafür war die Bürgschaft der thüringischen Landesregierung nötig.

Das Elektroauto wird unter dem Namen Hotzenblitz verkauft werden. „Wenn man den gehört hat, vergißt man ihn wenigstens nicht mehr“, meint Albiez. 400 deutsche Autohändler und 21 ausländische Importeure haben bereits die Autos aus Suhl bestellt. „Die Produktion dieses Jahres ist schon verkauft“, so Albiez. Den Käufer kostet der 2,70 Meter kurze Viersitzer, je nach Ausstattung, soviel wie ein herkömmliches Mittelklasseauto: 28.000 bis 35.000 Mark. lieb

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen