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Thunfischkrieg eskaliert

■ Granaten gegen Greenpeace-Schiff

London/Brest (AP/dpa) – Ein französisches Marineschnellboot hat am Samstag das Schiff „Rainbow Warrior“ der Umweltschutzorganisation Greenpeace im Golf von Biscaya mit einer Blendgranate und Hochdruckwasserkanonen bedrängt. Die Umweltschützer sollen vier französische Thunfisch-Kutter angegriffen und von Schlauchbooten aus die Netze gekappt haben. Dies gab der zuständige Marineoffizier Michel Baert in Brest an. Eines der Besatzungsmitglieder der „Rainbow Warrier“ erklärte nach dem Zwischenfall jedoch, ein Greenpeace-Kamerateam habe lediglich den Thunfischfang in der Region beobachten wollen. Als ein Kamerateam im Schlauchboot herbeieilte, um den Konflikt zu filmen, sei die Blendgranate geworfen worden.

Der Golf von Biscaya ist derzeit Brennpunkt eines Streits zwischen französischen, spanischen, britischen und irischen Fischern über Thunfisch-Fangmethoden. Die Greenpeace-Mitglieder wollten nach eigenen Angaben prüfen, ob die Franzosen Schleppnetze einsetzen, die größer sind als nach Richtlinien der Europäischen Union erlaubt.

Bei Auseinandersetzungen unter rivalisierenden Fischern hatten zuvor aufgebrachte spanische Fischer mehrere Boote britischer und irischer Herkunft gekapert. Die Spanier werfen Franzosen, Iren und Briten vor, beim Thunfischfang vorschriftswidrig vier bis sechs Kilometer lange Netze zu verwenden. Die EU erlaubt nur 2,5 Kilometer. Nach Frankreich hat inzwischen auch Großbritannien bewaffnete Schutzboote in das Gebiet entsandt.

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