: Mit der kalten Dusche gegen Altersverwirrung
„Die Altersverwirrtheit nimmt bei Hitze zu“, sagt Professor Nikolaus Schneemann, Facharzt für Altersheilkunde des Psychiatrischen Krankenhauses in Gießen. „Der Mensch ist ein Warmblütler, er muß seine Körpertemperatur auf 37 Grad halten.“ Bereits geringfügige Abweichungen der Körpertemperatur können zum Chaos führen. Bei großer Hitze setzt der Körper ein Notwehrsystem in Gang: Er schwitzt. Dadurch wird der Körper gekühlt, das Blutvolumen sinkt jedoch. Hirn, Herz und Nieren wird Blut und somit Sauerstoff entzogen. Da im Gehirn verwirrter alter Menschen aber bereits wegen des Verlusts von Hirnzellen ein gewisser Stauerstoffmangel besteht, können sie einen zusätzlichen Entzug von Sauerstoff nicht verkraften: „Es kommt bei ihnen derzeit massenhaft zu Fieberdelirien.“ Der Arzt rät Altenbetreuern, ihre verwirrten Schützlinge bei Hitze unter eine kalte Dusche zu stellen. Foto: Langer/Garp
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