■ Pfusch, Teufelswerk etc.: Goettleslästerung
„Göttle“ statt „Goettle“. Wenn dergleichen in einem ephemeren Medium wie einer Tageszeitung passiert, sind natürlich auch alle Beteiligten peinlich berührt (und die betroffene Autorin zu Recht sauer). Was aber, wenn Setzer und Korrektor in einem Band der „Anderen Bibliothek“ des Eichbaum Verlags, mithin der gediegensten Buchreihe des deutschsprachigen Raums, den Namen der Autorin so gründlich verpfuschen? Schwacher Trost, daß mit „Göttle“ eine Art schwäbisches Diminutivum von „Gott“ daraus wurde, was ja immerhin Geringschätzung als unbewußte Triebkraft der Signifikanten ausschließen läßt. Der Einhorn Verlag zeigt sich in seiner Pressemitteilung verlegen-verwirrt über die theologische Dimension dieses Mißgeschicks und möchte den wahrhaft göttlichen Fehler nun ausgerechnet dem „infernalischen Druckfehlerteufel“ unterschieben. Aber, aber, lieber Eichhorn Verlag, wenn hier wirklich der Teufel am Werk gewesen wäre und nicht eine so weltliche Kraft wie die Sommerhitze, hätte der sich etwa den erzengelhaften Vornamen der Autorin entgehen lassen? Gabriel Göttle, das wär's gewesen. Muß man die Sache taz-Lesern noch empfehlen? Nö. Vieles aus dem Buch stand ja schon an dieser Stelle zu lesen. jl
Gabriele Goettle: „Deutsche Bräuche. Ermittlungen in Ost und West“. Mit Fotografien von Elisabeth Kmölniger. Eichborn Verlag, 382 Seiten, gebunden, 48 DM
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