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AKWs für Nordkorea?

■ Annäherung bei Verhandlungen mit den USA / Pjöngjang stellt Bedingungen

Genf (taz) – Nach weitgehenden Annäherungen zumindest in einigen technischen Fragen sind die Genfer Atomgespräche zwischen den USA und Nordkorea gestern abend unterbrochen worden, ohne daß es jedoch eine gemeinsame öffentliche Erklärung gab. Ein solcher Text, in dem dann auch ein Termin für die Fortsetzung der Verhandlungen bekanntgegeben wird, wird möglicherweise in den beiden Hauptstädten Washington und Pjönjang erfolgen. Nach Informationen aus beiden Delegationen gelang die Einigung auf ein Verfahren zur sicheren Zwischenlagerung der 8.000 atomaren Brennelemente, die seit Mai dieses Jahres in Wasserbecken im nordkoreanischen Atomzentrum Yonbyon lagern. Nordkorea hatte diese Brennstäbe, aus denen sich nach Überzeugung Washingtons bei einer Aufarbeitung waffenfähiges Plutonium gewinnen läßt, aus den veralteten Graphitreaktoren des Landes entnommen. Experten befürchten, daß ab Ende August die Korrosion der Brennstäbe droht.

Die USA schlugen bei den am Montag begonnenen Genfer Verhandlungen eine chemische Spezialbehandlung vor, mit der die Korrosion um bis zu sechs Monate aufgehalten werden kann. Aus der Delegation Nordkoreas gab es auch Hinweise auf eine prinzipielle Verständigung beider Seiten über den Austausch der Graphitreaktoren durch Leichtwasserreaktoren, mit denen sich weit weniger waffenfähiges Plutonium gewinnen läßt. Umstritten sind jedoch weiterhin die materiellen und politischen Bedingungen, unter denen Nordkorea zur Umstellung seines Atomprogramms bereit wäre: technische und finanzielle Hilfen der USA, kostengünstige Erdöllieferungen sowie die diplomatische Anerkennung durch die USA. Andreas Zumach

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