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Schneider gefälscht

■ Das Magazin „Focus“ fiel auf Nachrichten-Schwindler herein

Frankfurt/Main (dpa) – Auf der Jagd nach Informationen über den dauerurlaubenden Immobilienbankrotteur Jürgen Schneider sind die Medien mehrfach auf gefälschte Briefe hereingefallen. Die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Hildegard Becker- Toussaint, teilte gestern mit, die Ermittler seien einem „planmäßigen Schwindel mit gefälschten Dokumenten“ auf die Spur gekommen. „Dadurch wurden Presseorgane geschädigt und sollten auch weiterhin geschädigt werden.“

Als Tatverdächtige seien zwei 26 Jahre alte Männer aus Frankfurt und Offenbach festgenommen, inzwischen aber wieder freigelassen worden. Einer von ihnen habe ein Geständnis abgelegt.

Wie die Sprecherin weiter sagte, ist eine der Fälschungen von dem Münchener Nachrichtenmagazin Focus abgedruckt worden. Dabei handele es sich um einen angeblich von Schneider geschriebenen Brief an einen wenige Tage vor der Veröffentlichung verhafteten iranischen Geschäftspartner. Die Fälschung soll für 3.000 Mark verkauft worden sein. „Ein weiterer, ebenfalls gefälschter Brief von Dr. Jürgen Schneider an einen Rechtsanwalt wurde zwar ebenfalls angekauft, jedoch bislang nicht veröffentlicht“, hat die Staatsanwaltschaft mit herausgefunden.

Geködert wurden Kaufinteressenten offenbar mit einer echten Liste der zum Schneider-Imperium gehörenden Firmen, die ebenfalls für 3.000 Mark käuflich zu erwerben war. Ein Verdächtiger war nach Angaben der Ermittler Geschäftsführer einer Schneider- Firma und besaß daher Insider- Informationen. Festgenommen wurde einer der beiden Verdächtigen am vorigen Freitag, als er am Frankfurter Flughafen einen weiteren gefälschten Brief an ein Fernsehteam verkaufen wollte.

Neuigkeiten aus den Ermittlungen gegen Schneider hat die Staatsanwaltschaft nicht zu vermelden. Bis Mitte September sei nicht mit Presseerklärungen zu rechnen, hieß es.

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