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Die „Marco Polos vom Rhein“

■ Die Costa Germanica allüberall

Endlose Winter im eigenen Land und ein unbändiger Forschungsdrang sind die Gründe, warum die Deutschen die Weltmeister im Reisen sind. Die „Marco Polos vom Rhein“, so ein Bericht der Washington Post, hätten mittlerweile in friedlichen Invasionen alle bedeutenden Sonnengebiete wie das Mittelmeer, die Karibik, Florida und die Malediven kolonisiert und Mallorca zu ihrem siebzehnten Bundesstaat gemacht. „Wo immer es ein Plätzchen für ihr Badetuch und genug Sonne gibt“, so die Zeitung, „gründen sie eine Costa Germanica.“

Eine Sprecherin des US-Tourismusministeriums entdeckte noch eine andere Eigenschaft: „Die Deutschen sind geborene Entdecker. Während Franzosen und Italiner dorthin gehen, wo fast alle sind, schleichen die Deutschen um jede Ecke, um etwas zu entdecken, was noch keiner gesehen hast.“ Selbst 1993, in der schlimmsten Rezession seit Kriegsende, hätten die Deutschen an allem außer ihrer Urlaubsreise gespart. Während die US-Amerikaner ein Prozent ihres Privatverbrauchs für Auslandsreisen ausgäben, tun es die Deutschen viermal soviel.

An vielen Stränden hätten sich die Gäste anderer Nationen inzwischen mit der deutschen Übermacht abgefunden und sähen den Wettbewerb so humorvoll wie die Engländer. Dort gibt es jetzt Badetücher mit der Aufschrift: „I got to the pool before the Germans“ („Ich erreichte das Schwimmbecken vor den Deutschen“). faf

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