: Zehn schwarze Schafe
■ Beweise reichen nicht für Haftbefehle
Berlin (dpa) – Bei der Berliner Polizei wird nach weiteren schwarzen Schafen in den eigenen Reihen gefahndet. Nachdem die neun festgenommenen Polizisten wieder freigelassen wurden, prüft die Staatsanwaltschaft, ob weitere Beamte an Mißhandlungen beteiligt waren. Den Polizisten wird vorgeworfen, drei Skinheads und einen Rumänen auf offener Straße geschlagen und getreten zu haben. Die Männer wurden dabei leicht verletzt.
Es wird auch untersucht, ob es noch weitere Taten gebe, sagte gestern ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Noch hätten sich aber keine weiteren Verdachtsmomente ergeben. Auch im Fall der verdächtigten Polizisten rechtfertigten die bisherigen Ermittlungen keine Haftbefehle.
In den Privat- und Diensträumen der Polizisten wurden geschmuggelte Zigaretten entdeckt, die sie möglicherweise unterschlagen haben. Ein zehnter Beamter wird verdächtigt, daß er Beweise beiseite schaffen wollte. Die 20köpfige Einheit wurde aufgelöst.
In Berlin laufen etwa 35 weitere Verfahren wegen des Verdachts auf Mißhandlung vietnamesischer Zigarettenhändler durch Polizisten, der sich aber durch Aussagen in nur einem Fall erhärtete. Meistens seien nicht einmal die Namen der Geschädigten bekannt.
Kommentar Seite 10
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen