: Ja, nein, nein, nein
■ KadeNo: Senat macht weiter auf Optimismus / Gründe dafür nennt er nicht
Mit einem einsilbigen „Ja“ beantwortete der Hamburger Senat jetzt die Frage, ob er denn noch immer daran glaube, daß das „Kaufhaus des Nordens“ (KadeNo) in der Mönckebergstraße gebaut werde. Auskunft begehrt hatte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Peter Kämmerer, der sich darüber wunderte, daß von einer Realisierung des Konsumtempels noch immer nichts zu sehen sei.
Im September vorigen Jahres hatte die taz hamburg die Pläne für die Errichtung des „Kaufhaus des Nordens“ enthüllt: Die Kaufhäuser „Horten“ und „Kaufhof“ sollten zusammengelegt und mittels einer neuen Glasfassade zur repräsentativen „Eingangspforte zur Mön-ckebergstraße“ werden. Die zwischen den Kaufhäusern verlaufende Straße Lange Mühren solle privatisiert, überdacht und zur Ladenpassage umgebaut, die Tunneleingänge zum Hauptbahnhof mit Millionenaufwand von der Stadt verlegt werden.
Zufrieden kann Kämmerer mit den Antworten der Stadtregierung jedoch nicht sein: „Nein“, der Senat sehe „keine Veranlassung“, das Investitionsvorhaben „in Zweifel zu ziehen“; „nein“, eine „Spezifikation des geschätzten Investitionsvolumens“ liege dem Senat bislang nicht vor; „nein“, die Lange Mühren sei noch nicht verkauft, weil darüber „erst nach Vorliegen detaillierter Erkenntnisse über Art und Umfang des Bauvorhabens“ verhandelt werden könne. Mit anderen Worten: Nichts Genaues weiß man nicht.
Daß trotzdem vor zehn Tagen mit dem Umbau der Tunnelanlage begonnen wurde, hält der Senat allerdings für kein Problem. Die 13 Millionen Mark seien, Sparzwänge hin, Sparzwänge her, gut angelegt, denn, so heißt es wörtlich in der Antwort: „Durch die Umgestaltung der Tunnelanlage sollen Sicherheit, Sauberkeit und äußeres Erscheinungsbild des Bahnhofsareals sowie der Mönckebergstraße deutlich verbessert werden“.
Worauf der Senat sein oben zitiertes optimistisches „Ja“ gründet, läßt er allerdings offen. smv
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