: Kirche ausgebrannt
■ Altona: 17jähriger Brandstifter gesteht
Die Johanniskirche in Hamburg Altona ist am Samstagabend durch ein Großfeuer schwer beschädigt worden. Mehrere Stunden kämpften 130 Feuerwehrleute gegen die Flammen, bevor der Brand unter Kontrolle war. Die Polizei nahm noch in der Nacht einen 17jährigen Jugendlichen fest. Der Lehrling legte nach Polizeiangaben am Sonntag nachmittag ein Geständnis ab. Er gab an, das Feuer aus „Verärgerung“ gelegt zu haben.
Das Feuer war kurz nach 22 Uhr entdeckt worden, als bereits meterhohe Flammen aus den Kirchturmfenstern schlugen. Kurz zuvor hatten Anwohner einen Jugendlichen gesehen, als dieser aus der Kirche an der Max-Brauer-Allee flüchtete.
Obwohl der mutmaßliche Brandstifter nach ersten Erkenntnissen „nur ein kleines Brandnest“ gelegt hatte, hatten sich die Flammen über ein Baugerüst im Kirchturm – die Kirche wird zur Zeit aufwendig renoviert – schnell ausgebreitet. Wegen der Einsturzgefahr des 77 Meter hohen Kirchturms wurde ein Nachbarhaus vorübergehend evakuiert, die Max-Brauer-Allee wurde mehrere Stunden lang gesperrt.
Gegen ein Uhr nachts hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Die Nachlöschbarbeiten – das Aufspüren versteckter Brandnester im verwinkelten Kirchengebäude – dauerte allerdings bis in die gestrigen frühen Morgenstunden. Eine Einsturzgefahr des Kirchturms besteht nicht mehr, die evakuierten AnwohnerInnen konnten in ihre Wohnungen zurückkehren.
Durch das Großfeuer ist das Innere des Kirchturms und Teile des Kirchenschiffs zerstört worden. Der Sachschaden ist nach ersten Schätzungen beträchtlich. Allein die Orgel, die durch das Feuer und herunterfallende brennende Gerüstteile vernichtet wurde, hat nach Angaben eines Kirchensprechers einen Wert von „mehreren Millionen Mark“. Die 1872 erbaute Backstein-Kirche sollte nach Abschluß der etwa sieben Millionen Mark teuren Renovierungsarbeiten im kommenden Jahr wieder geöffnet werden. Kai von Appen
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