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Massenabschiebungen nach Albanien

■ Athen will Grenze mit Sondereinheiten „dichtmachen“

Athen (AFP) – Im Streit mit Albanien hat die griechische Regierung seit Mitte August mehr als 9.000 albanische Arbeitskräfte ausgewiesen. Wie der griechische Minister für Öffentliche Ordnung, Stelios Papathemelis, ankündigte, waren gestern weitere 4.000 Abschiebungen geplant. Hintergrund ist der Streit um fünf Angehörige der griechischen Minderheit, die in Tirana wegen „Spionage“ vor Gericht stehen, andererseits der Konflikt um die Ansprüche griechischer Nationalisten auf Teile Südalbaniens. Der Hochkommissar für Nationale Minderheiten der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), Max van der Stoel, übermittelte am Donnerstag abend erneut ein albanisches Gesprächsangebot, das der griechische Außenminister Karolos Papoulias zurückwies.

Papoulias betonte, Griechenland wolle verhindern, daß es ein Land illegaler Einwanderer wird. In Griechenland leben mehrere hunderttausend AlbanerInnen, meist ohne formelle Aufenthalts- und Arbeitsberechtigung. Mit Prozeßbeginn gegen die fünf Griechen am 15. August verschärfte die Regierung in Athen ihre Maßnahmen zur Abschiebung der Albaner.

Athen will jetzt die 170 Kilometer lange Grenze „abdichten“, um eine Rückkehr der Ausgewiesenen zu verhindern. Neben der Verdoppelung der Patrouillen würden dazu Grenzschutz-Sondereinheiten gebildet.

Bereits am Donnerstag hatte Athen ein Verhandlungsangebot aus Albanien zurückgewiesen. Erst müsse Albanien seine „provozierende Haltung“ ändern und die Minderheiten „voll anerkennen“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.

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