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Schröder als Schatten

■ Wirtschafts/Energieminister in Bonn?

, Verkehr?

„Nur gemeinsam sind wir stark“, dieser alten Losung der Arbeiterbewegung hat Rudolf Scharping sich erinnert und den Rivalen Gerhard Schröder als Gefährten im Kampf um die Macht im Bund verpflichtet. Der niedersächsische Ministerpräsident soll nach vorab veröffentlichten Presseberichten „Superminister“ für Energie und Verkehr beziehungsweise Wirtschaft, Technologie und Verkehr in Scharpings Schattenkabinett sein.

Rudolf Scharping, Oskar Lafontaine, Gerhard Schröder – nun sind alle starken Männer der SPD vereint im Aufholrennen um die Macht in Bonn, die nur einen Namen hat: Bundeskanzler Helmut Kohl. Viele Jäger sind des Hasen Tod, weiß der Volksmund und genau darauf hofft auch SPD-Spitzenkandidat Scharping. Gerade Schröder wird ein ausgeprägter Jagdsinn nachgesagt, gepaart mit einem hochentwickelten Machtstreben. Dies hat er bei der Landtagswahl im Frühjahr in Niedersachsen erneut bewiesen, als er seiner Partei mit dem Gewinn der absoluten Mehrheit einen guten Start ins Superwahljahr servierte.

„Ich mach' das da in Niedersachsen“, hatte Schröder im März ein wenig rotzig erklärt und damit erst einmal Scharpings Werben für einen Platz im Schattenkabinett abgewehrt. An zweiter oder gar dritter Stelle hinter Scharping und Lafontaine, das war seine Sache nicht. Er wahrte zwar demonstrativ Solidarität mit dem Parteichef, der ihn ein Jahr zuvor bei der innerparteilichen Abstimmung um die Führung glücklich geschlagen hatte.

Aber Gerhard Schröder machte mit zunehmendem Abwärtstrend der SPD in den Umfragen immer deutlicher, was er anders machen würde als Scharping: Klar auf rot/grün setzen, zum Beispiel, und die PDS nicht in die antidemokratische Ecke stellen, sondern in die Verantwortung für ihre populistischen Sprüche nehmen. Auf dem Parteitag in Halle mußte er dafür eine Rüge des Vorsitzenden hinnehmen. dpa

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