piwik no script img

Unterm Strich

So san's halt, die Wiener: An Silvester um null Uhr tanzen's an Walzer auf dem Markt, und auch sonst san's tief verbunden mit ihrer Musikkultur. Mehr als 10.000 Menschen fanden sich am Sonntag auf dem Platz vor dem Wiener Rathaus ein, um des 100. Geburtstags des großen Dirigenten Karl Böhm zu gedenken. Dabei war der Maestro gar keiner der Ihrigen. Böhm wurde nämlich am 28. August 1894 in Graz geboren und starb am 14. August 1981 in Salzburg. Trotzdem zählt er vor allem durch seine Interpretationen der Werke von Mozart und Richard Strauss zu den großen Dirigenten unseres Jahrhunderts, und deren Karrierehöhepunkte sind bekanntlich untrennbar mit Wien verbunden. Aus diesem Anlaß also wurde auf einem Riesenbildschirm Böhms aus dem Jahr 1976 stammende Produktion von Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ vorgeführt. Die Zuschauer auf dem überfüllten Platz spendeten dem mehr als drei Stunden dauernden Film von Jean- Pierre Ponnelle anhaltenden Beifall.

In Salzburg dagegen geht ein milder Kultursommer zu Ende, wie uns Klaus Gruber von dpa übermittelt: „Dieser Salzburger Sommer verlief im Vergleich mit den beiden vorangegangenen unter der Intendanz von Gerard Mortier überraschend ruhig. Mortier selbst verhielt sich schweigsam und sammelte viele Sympathien, auch von den skeptischen Salzburgern. Mit den Wiener Philharmonikern gab es ungetrübte Harmonie, die meisten Premieren wurden überwiegend freundlich aufgenommen, Nikolaus Harnoncourts zweimal aufgeführter Zyklus der neun Beethoven-Sinfonien fand begeisterten Widerhall. Auch viele andere Konzerte waren ausverkauft.“ Wer einem so viel Schönes beschert, bekommt hierzulande Asbach Uralt.

Die Überreste einer antiken Stadt aus der Zeit der persischen Dynastie der Achaimeniden (559–330 v. Chr.) sind nahe der Stadt Hamadan, südwestlich von Teheran, entdeckt worden. Die Ruinen wurden in der Nähe der früheren Sommerresidenz für die Oberhäupter des früheren persischen Kaiserreiches gefunden.

Derzeit in Arbeit: ein „Requiem der Versöhnung“. 13 namhafte Komponisten aus zwölf Ländern schreiben an der musikalischen Umsetzung des Themas „Krieg – Versöhnung – Frieden“. Auftraggeber ist die Internationale Bachakademie Stuttgart.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen