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UNO: Bosnische Serben verhinderten Papstbesuch

■ Izetbegović kritisiert UNO-Warnungen

Sarajevo (AFP) – Die UN-Schutztruppe (Unprofor) in Bosnien hat am gestrigen Mittwoch die bosnischen Serben für die Absage der Papstreise nach Sarajevo verantwortlich gemacht. Die verlangten Sicherheitsgarantien hätten von beiden Kriegsparteien, also bosnischen Regierungstruppen und Serben, kommen müssen, sagte Unprofor-Sprecherin Claire Grimes in Sarajevo. Wenn die Serben eine klare Stellungnahme abgegeben hätten, so wäre der Besuch von Johannes Paul II. leichter möglich gewesen. Trotz mehrfacher Aufforderung hätten sie jedoch keine Garantie abgeben können.

Grimes sprach zugleich ihr „tiefes Bedauern“ über das Scheitern des Papstbesuchs aus. Er hätte „historisch“ sein und die Aufmerksamkeit der Welt auf das Schicksal der Menschen in Bosnien-Herzegowina lenken können.

Der bosnische Präsident Alija Izetbegović beschuldigte hingegen den UN-Sondergesandten Yasushi Akashi, die Papstreise durch übertriebene Warnungen sabotiert zu haben. Ein Brief Akashis habe eine „entscheidende“ Rolle bei der Absage des Papstes gespielt. Die UNO wies die Kritik der bosnischen Führung jedoch zurück. Die Unprofor habe lediglich als neutraler Informant gedient, die Entscheidung sei allein in Rom gefallen. Der Brief Akashis an den Papst habe die Sicherheitsrisiken aufgezählt, aber nicht vor dem Besuch gewarnt.

Der Papst bekräftigte gestern seinen „festen Willen“, nach Sarajevo zu reisen, sobald es die Situation erlaube. Noch in dieser Woche ist ein Besuch des Papstes in der kroatischen Hauptstadt Zagreb vorgesehen. Gestern wurde die Luftbrücke nach Sarajevo erneut unterbrochen, da zwei Versorgungsflugzeuge nach Angaben eines Sprechers der UNO-Flüchtlingsorganisation UNHCR Anfang der Woche beschossen worden waren. Seite 9

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