: Ärztliche Selbstbedienung?
■ Werbung für Ärztekammerpräsident aus Behördenkasse
Da will er ihn entdeckt haben, der Markus Wegner, den „typischen Fall von Selbstbedienung mit öffentlichen Geldern“. In einer Anfrage will der Statt Partei-Fraktionschef nun seinem Verdacht auf den Grund gehen. Doch der Verdächtigte reagierte prompt.
Hamburgs Ärztekammer-Präsident Rolf Bialas steht in schummrigem Lichte: Er will bei der anstehenden Präsidenten-Wahl seinen Posten wieder erringen. An sich nichts Verbotenes – befremdlich allerdings, wenn auf die von Wegner entdeckte Art Werbung für die Kandidatur gemacht wird. Das Schreiben, das bei Hamburger Medizinern für die Wahl der „Liste Kammer 2000“ wirbt, wurde nämlich mit dem Freistempler der Sozialbehörde frankiert. Absender des Schreibens: Jens Bruder, Behörden-Mitarbeiter und Kandidat Nummer drei auf der Liste 2000.
Wurden schon häufiger öffentliche Mittel bei der Wahl der Kammerversammlung verwendet? Nur eine Frage, die Wegner jetzt vom Senat beantwortet wissen will. Doch Bialas bemühte sich gestern selber um Aufklärung. Der Versand durch Herrn Bruder sei ohne seine Kenntnis und sein Wissen erfolgt, so seine Klarstellung. Außerdem habe Bruder ihm mitgeteilt, daß er sämtliche Kosten selber gezahlt habe. Ein bedauerliches Vorgehen, so Bialas. sako
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