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Entlassungen und Aufschwung in Hamburgs Wirtschaft

Bei der Werft Blohm + Voss stehen Massenentlassungen bevor. In den nächsten zwölf Monaten sollen weitere 250 Arbeitsplätze abgebaut werden. „Zuwenig Aufträge im Reparaturgeschäft“ seien der Grund, erklärte B+V-Vorstandsvorsitzender Peter Beer gestern gegenüber dpa. Der letzte große Auftrag ist eine 70 Millionen Mark teure Reparatur des britischen Luxusliners „Queen Elizabeth 2“ im November, danach herrscht Flaute in den Auftragsbüchern.

Der Mitarbeiterabbau soll quer durch das Unternehmen erfolgen, von der Verwaltung bis in den operativen Bereich, sagte Beer. Die Entlassungen sind „Bestandteil eines Rationalisierungsprogramms“, um die Werft „wieder wettbewerbsfähig“ zu machen. Seit September 1993 wurden bereits 250 Stellen abgebaut. Zur Zeit arbeiten noch 3750 Mitarbeiter in dem Werk, Ende September 1995 sollen es noch 3500 Beschäftigte sein.

Nach Meinung der Hamburgischen Landesbank steht in Hamburg aber allgemein der Aufschwung vor der Tür. „Ein Wachstum von 1,5 Prozent“ im ersten Halbjahr 1994 hat Bankboß Werner Schulz in der neuesten Konjunkturanalyse ermitteln lassen. Dies sei nicht nur ein „respektables Ergebnis“, er sei optimistisch, daß die Wirtschaft sich weiter erholen werde. Für das Gesamtjahr erwartet die Bank für den Stadtstaat ein Plus von zwei Prozent und für 1995 „ein weiter beschleunigtes Wachstumstempo“.

Die Aufwärtsentwicklung schlägt vor allem bei Reisebüros, EDV-Dienstleistern, im Messe- und Kongreßwesen, bei Medienunternehmen und in der Bauwirtschaft zu Buche. Auf dem Arbeitsmarkt wirkte sich das bislang jedoch alles andere als positiv aus. Innerhalb eines Jahres sank die Zahl der Beschäftigten in Hamburg um 1,2 Prozent auf rund 773.000. Schuld daran ist der Stellenabbau im Handel, Verkehr und verarbeitendem Gewerbe gewesen – und bei Blohm + Voss. smv

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