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Treuhand verspricht mehr Kontrollen

■ Aktionsprogramm für die in die Kritik geratene Abwicklungsabteilung

Berlin (taz) – Die Treuhand hat ein Aktionsprogramm für die Abwicklungsabteilung entwickelt. Offiziell richtet es sich an die Treuhand-Nachfolgerin Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BVS), die ab 1995 die Aufgaben der Ende dieses Jahres in die Geschichte eingehenden Behörde übernehmen wird. Das Papier kann aber auch als Eingeständnis interpretiert werden, daß es in der Abwicklungsabteilung viele Pannen gegeben hat.

Das Programm solle zu einem beschleunigten Abbau der Liquidationsverfahren führen, heißt es offiziell. Bei der Vermögensverwertung und Mittelvergabe müßten Mißbrauchsmöglichkeiten ausgeschlossen werden. Außer einem Pool für die Restimmobilien soll das durch eine bessere Finanzkontrolle erreicht werden. Die Tätigkeit von Liquidatoren werde künftig klar vom Einsatz qualifizierter Mitarbeiter abgegrenzt, so die Treuhand.

Gerade an der Tätigkeit der Liquidatoren hatte die SPD im Treuhanduntersuchungsausschuß erhebliche Kritik geübt. Allein in der Berliner Zentrale seien 206 Millionen Mark an Honoraren dafür ausgegeben worden. Unter den insgesamt 134 Liquidatoren waren auch elf ehemalige Treuhandmitarbeiter, die auf diese Weise immerhin 41,6 Millionen Mark Staatsgeld einkassierten. „Ein Großteil dieser Summe ist in die Taschen von Beratern geflossen, die weder aufgrund ihres beruflichen Werdegangs noch aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen die Gewähr dafür boten, ein Unternehmen ordnungsgemäß zu liquidieren“, heißt es in dem abweichenden Votum der Sozialdemokraten zum Abschlußbericht des Ausschusses.

Auch bei der Kontrolle will die Treuhand, daß künftig genauer gearbeitet wird. Die eingehenden Schlußberichte sollen möglichst schnell geprüft werden. Außerdem werden laufende Kontrollen anvisiert, bei denen die gemeldeten Daten auf ihre Plausibilität hin überprüft werden sollen, heißt es. Annette Jensen

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