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500.000 Jahre alte Luftperle im Eis

■ Polar- und Meeresforscher tagen in Bremen über Klimaforschung

Ein neues Konzept für die Erforschung von Meeren und Polgebieten wollen etwa 300 Fachwissenschaftler aus west- und osteuropäischen Ländern bei einer am Dienstag in Bremen eröffneten viertägigen Konferenz entwickeln.

Wie der Vorsitzende des European Committee on Ocean and Polar Sciences (Europäisches Komitee für Ozean- und Polarwissenschaften), der Direktor des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts, Professor Gotthilf Hempel, Journalisten erläuterte, geht es dabei vor allem um organisatorische Ordnungen. Die wissenschaftlichen Probleme wurden in sechs vorherigen Konferenzen erörtert.

Das neue Konzept soll hauptsächlich vier Themenkreise von wissenschaftlicher Bedeutung umfassen, die Untersuchungen von Ozeanen und Küstengewässern, um Systeme für langfristige Klimavorhersagen zu gewinnen, die Untersuchung arktischer Gewässer, die Erforschung des Tiefseebodens und der dort ablaufenden Prozesse und Eisbohrungen in der Arktis, um die Entwicklung des Erdklimas zu entschlüsseln.

Mit der Vorbereitung der antarktischen Bohrung wird bereits in den nächsten Monaten begonnen. Die eigentliche Bohrung soll 1997 gestartet werden. Nach Darstellung Hempels sollen im Eis eingeschlosene etwa 500 000 Jahre alte Luftperlen untersucht werden, um so unter anderem Erkennntisse über die Klimaentwicklung zu gewinnen. Zur Realisierung des neuen Konzepts will die Europäische Union nach Angaben der Wissenschaftler von 1995 an jährlich 100 Millionen Mark und damit doppelt so viel wie bisher zahlen. Nochmals 100 Millionen jährlich werden aus Beiträgen der beteiligten Länder kommen. dpa

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