: Soziale Sicherheit statt Jäger 2000
■ betr.: Berichterstattung zum „Jäger 2000“, taz vom 7. 9. 1994
Verteidigungsminister Volker Rühe weist eine grauenhafte Unfähigkeit auf, wenn er noch nicht einmal die genauen Kosten für die geplante Serienfertigung des Eurofighters 2000 nennen kann.
Siebenhundert Millionen Mark an Entwicklungskosten für das teuerste deutsche Rüstungsprojekt aller Zeiten sind einfach „verschwunden“. Das ist ein finanzpolitischer Skandal angesichts leerer Kassen und der steigenden Staatsverschuldung, für die 1995 allein für die Zinsen über 90 Milliarden Mark aufgewendet werden müssen. Allein die Entwicklung und Anschaffung des Jäger 2000 wird laut Bundesrechnungshof den Steuerzahlenden mindestens 30 Milliarden Mark aus der Tasche ziehen. Gleichzeitig wird im Sozialbereich radikal gestrichen. Angesichts von 3,6 Millionen Arbeitslosen, 7 Millionen Armen und 850.000 Obdachlosen brauchen wir kein neues milliardenschweres Jagdflugzeug für weltweite Bundeswehreinsätze, sondern bezahlbare Wohnungen, kinder- und altenfreundliche Sozialleistungen in unserem Land. Paul Russmann, Stuttgart
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