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Stolpes Personalpläne

■ Brandenburgs Umweltminister Platzeck bleibt weiter im Kabinett

Potsdam (AP) – Der brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe setzt bei der Bildung seines neuen Kabinetts überwiegend auf seine bisherige Mannschaft, erwägt aber eine Neustrukturierung der Ressorts. Lediglich die vom bisherigen Koalitionspartner FDP besetzten Ministerien für Wirtschaft und Kultur sowie das von dem Bündnis 90/Grünen-Politiker Roland Resch gelenkte Bildungsressort würden neu besetzt, verkündete Stolpe gestern seine Personalpläne.

Neuer Wirtschaftsminister soll der bisherige Bochumer Oberstadtdirektor und Sozialdemokrat Burkhard Dreher werden. Dreher, einer von acht Wunschkandidaten Stolpes für den Posten, wäre Nachfolger von FDP-Wirtschaftsminister Walter Hirche. Die Liberalen hatten den Sprung über die Fünfprozenthürde nicht geschafft.

Die Ressorts für Inneres, Soziales, Finanzen, Landwirtschaft und Verkehr werden auch künftig von den bisherigen SPD-Ministern geleitet.

Auch der parteilose, aus der DDR-Bürgerbewegung stammende Umweltminister Matthias Platzeck soll – trotz Stolpes absoluter Mehrheit – sein Amt behalten. Platzeck war 1990 zusammen mit Marianne Birthler in Stolpes Ampelkabinett eingezogen. Nach dem Bruch der Koalition im Frühsommer dieses Jahres war Platzeck ebenso wie sein Kollege Roland Resch im Kabinett Stolpe geblieben. Platzeck hat sich mit seiner konsequenten Naturschutzpolitik einen Namen gemacht und gilt als Kritiker der Fusion Berlin-Brandenburg. Ohne Fraktionsbasis, als Minister von Stolpes Gnaden jedoch, könnte sich Platzecks Handlungsspielraum merklich verengen.

Auch der parteilose Justizminister Hans Otto Bräutigam wird weiter dem Kabinett angehören. Stolpe machte gestern deutlich, er wolle neben Sozialministerin Regine Hildebrandt gerne ein oder zwei weitere Frauen in sein Kabinett aufnehmen. Erst nach der Entscheidung über den Zuschnitt der Ministerien würden „in den nächsten zehn Tagen“, aber spätestens bis Ende des Monats die noch offenen Personalfragen geklärt.

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