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Metallgesellschaft saniert sich weiter

■ Verkauf des Autozulieferers Kolbenschmidt perfekt

Frankfurt/Main (dpa) – Auf ihrem Sanierungskurs kann die angeschlagene Frankfurter Metallgesellschaft AG (MG) nun auch den Autozulieferer Kolbenschmidt von der Verkaufsliste streichen. Das 47-Prozent-Paket der MG sowie weitere zehn Prozent aus dem Besitz der kanadischen Magna International gehen zunächst an die Commerzbank und eine Gruppe institutioneller Investoren. Das teilte die MG am Mittwoch abend mit. Zugleich erwirbt der britische Autozulieferer T & N plc (Manchester) die Option, bis Ende März 1995 insgesamt 52,5 Prozent des Kapitals an der Kolbenschmidt AG (Neckarsulm) für rund 283 Millionen Mark zu übernehmen.

Der Besitzerwechsel in Etappen wurde dem Vernehmen nach wegen möglicher kartellrechtlicher Probleme mit einem Einstieg der Briten bei Kolbenschmidt gewählt. Zudem mußte die MG daran interessiert sein, ihren Anteil möglichst noch vor dem Ende des laufenden Geschäftsjahrs (30. 9.) bilanzwirksam zu veräußern. Bis dahin geht möglicherweise auch der Verkauf der Transporttochter Lehnkering Montan (65 Prozent) über die Bühne. Als Abnehmer gilt die Preussag-Tochter VTG.

Ursprünglich wollte der US- Autozulieferer Dana die MG-Anteile an Kolbenschmidt kaufen, aber die Verhandlungen waren geplatzt. Vor Übernahme der Kolbenschmidt-Mehrheit muß T & N nach eigenen Angaben noch die Zustimmung der Kartellbehörden in Deutschland, den USA, Frankreich und Großbritannien einholen. Branchenkenner bezweifeln aber, daß die Wettbewerbshüter grünes Licht geben.

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