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Davis-Cup ohne Becker

■ Einigung mit DTB rückt in weite Ferne und die Mannschaft freut sich

Hamburg (dpa) – Die Rückkehr von Boris Becker in das deutsche Davis-Cup-Team ist unwahrscheinlicher denn je. Eine Woche vor dem Halbfinale gegen Rußland in Hamburg kann von einer nahen Einigung zwischen dem dreimaligen Wimbledonsieger und dem Deutschen Tennis-Bund (DTB) überhaupt nicht die Rede sein. „Das Vertrauensverhältnis ist schwer beschädigt“, erklärte DTB- Geschäftsführer Günter Sanders. Mehr als ein erstes Abtasten hat es offenbar noch gar nicht gegeben.

Als „sehr merkwürdig“ bezeichnete Sanders das Vorgehen von Beckers Manager Axel Meyer- Wölden. Nach einem Gespräch am Rande der US Open in New York, wo Becker in der ersten Runde gescheitert war, hatte der Berater des Tennisprofis gezielt den Weg an die Öffentlichkeit gesucht und verkünden lassen, der Vertragsabschluß stünde unmittelbar bevor. „Wir sind schon sehr weit“, wurde Meyer-Wölden exklusiv zitiert. „Es geht schon um die Ausformulierung.“

„Von einer Einigung sind wir noch meilenweit entfernt“, widersprach Sanders. „Es sind bislang nur Ideen angedacht worden. Mehr noch nicht.“ Es sei noch nicht einmal das Stadium erreicht, die Dinge in den zuständigen DTB-Gremien zu beraten. Sanders: „Wir haben doch noch gar nichts Aussagefähiges vorliegen.“ Wann das der Fall sein kann, ist nicht klar. Denn seit New York belasten einige Mutmaßungen Meyer-Wöldens die Verhandlungen. Der Vertrag zwischen dem DTB und Stich sei lediglich ein Scheinvertrag. „Es scheint, als wolle Herr Meyer-Wölden einen Keil zwischen den DTB und Michael Stich treiben“, sagte Sanders.

Sicher dürfte nach den Ausführungen Meyer-Wöldens sein, daß Becker frühestens zum Halbfinale zur Verfügung steht – allerdings nicht in diesem, sondern erst im kommenden Jahr. Wegen der internationalen Terminplanung, nach der die erste Runde 1995 bereits eine Woche nach den Australian Open ausgespielt wird, könne er die Teilnahme seines Klienten erst vom Halbfinale an garantieren, so Meyer-Wölden. Das Team um Bundestrainer Niki Pilic, das ohne Becker das Halbfinale erreicht hat, solle auch im Finale spielen. Alles andere wäre ungerecht, meinen Stich & Co.

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