Elektronischer Schnüffelautomat

London (dpa) – Eine künstliche Nase könnte Verdächtige wie ein Spürhund der Polizei an ihrem Geruch identifizieren. Das Gerät sei seinen Erfindern zufolge so empfindlich wie die Hundenase und übertreffe die menschliche Unterscheidungsfähigkeit für Gerüche bei weitem, schreibt das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner neuesten Ausgabe.

Barbara Sommerville von der Universität Cambridge stellte die „elektronische Nase“ kürzlich auf der Tagung der britischen Wissenschaftsvereinigung in Loughborough vor. Während in einer echten Nase die Geruchsmoleküle wie Schlüssel in verschiedene Schlösser an Rezeptoren der Riechzellen binden und Nervenimpulse auslösen, hält das neue Gerät die Moleküle zunächst auf einer Harzschicht fest. Anschließend werden sie mit Hitze wieder gelöst und in einem Gaschromatographen analysiert. Das dabei entstehende Muster ist eine Art „Fingerabdruck“ des jeweiligen Geruchs. „Die Gerüche verschiedener Personen sind sehr gut zu unterscheiden“, erläuterte Sommerville. Auch von Deodorants würden sie nicht überdeckt.

Vor allem männliche Gerüche blieben sehr konstant, die von Frauen dagegen wechselten von Tag zu Tag. Das Gerät könnte daher auch dazu dienen, Periode und Zyklus von Frauen mit Empfängnisproblemen festzustellen, meint die Wissenschaftlerin.