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Trostlosigkeit des Lernens

■ betr.: „SOS, liebe Freunde von der GEW“, taz vom 17.9.1994

Herr Sprenger beschreibt in dem Interview sehr genau, was auch ich im Herbst 1978 als Lehrerin an einer Berliner Gesamtschule beobachten konnte, wohin ich nach Kritik an der Schulaufsicht versetzt worden war. Ich hatte vor der Versetzung vier Jahre mit Freude und Erfolg an einer Hauptschule und einem Gymnasium unterrichtet und war trotzdem nicht in der Lage, der Trostlosigkeit des Lernens in der Gesamtschule durch eigene verstärkte Anstrengungen etwas entgegenzusetzen. Ich habe damals meinen ersten Beruf aufgegeben und einen zweiten gelernt.

Ich denke nach wie vor, daß wir uns die teuren materiellen Ausstattungen der Gesamtschulen sparen könnten, wenn alle Anstrengungen zur Schaffung guter Lernbedingungen auf die einfachen Ziele gerichtet würden, ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen LehrerInnen und SchülerInnen zu ermöglichen und die Klassenfrequenzen zu senken.

Was das letztere angeht, sitzt mein eigenes Kind heute mit mehr MitschülerInnen in der Klasse als die Kinder zu meiner Lehrerinnenzeit vor 20 Jahren. Anna Döpfner, Berlin

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