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Pelikan kämpft

■ Dem traditionsreichen Büroausstatter in Hannover droht das Aus

Hannover (dpa) – In der Geschichte des traditionsreichen Pelikan-Werks in Hannover scheint ein schlimmes Ende fast vorprogrammiert. Die Belegschaft und der Betriebsrat kämpfen seit Monaten gegen die von der Geschäftsleitung geplante Schließung des Standortes in der Innenstadt, den Abbau von 1.000 Arbeitsplätzen und gegen den – wie sie meinen – Ruin von Pelikan. Rettung soll nun in Gestalt von Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder kommen. „Gerhard, nu mach mal was!“ schallte es ihm entgegen, als er am Mittwoch morgen das Werk in Hannover besuchte. „Wir wollen unsere Arbeitsplätze behalten.“

Die Chefs des zum Schweizer Metro-Konzern gehörenden Unternehmens wollten den Hersteller von Füllfederhaltern, Schreibgeräten und anderen Büroartikeln kaputtsanieren, lautet der Vorwurf des Betriebsrates. Die Geschäftsführung hingegen spricht von einer extrem schlechten Lage der Branche, zu teurer Produktion und zu geringer Auslastung. Der Produktionsstandort Deutschland soll bleiben, aber zwei Werke brauche man dazu nicht. „In elf Jahren mit Metro haben wir neunmal den Boß gewechselt“, sagt Betriebsrat Christoph Adolph. Bei immer wechselnden Strategien könne sich kein Unternehmen entwickeln. Das Werk in Hannover schreibe trotzdem nach wie vor schwarze Zahlen. „Eine Schließung wäre wirtschaftlicher Schwachsinn.“ Dem hält die Geschäftsführung Verluste von 19 Millionen Mark entgegen. Einen ersten Erfolg hatte der Betriebsrat am Dienstag vor dem Arbeitsgericht erreicht. Rund 240 Kündigungen sind unwirksam, weil Mitbestimmungsrechte mißachtet wurden. Doch dieser Aufschub bis zur nächsten Sitzung der Einigungsstelle Anfang November ist noch lange keine Rettung.

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