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NATO greift bei Sarajevo serbischen Panzer an

■ Erwiderung auf serbischen Beschuß

Sarajevo (AP) — Jagdbomber der NATO haben gestern abend einen Panzer der bosnischen Serben außerhalb Sarajevos angegriffen. Die Attacke ist nach UNO-Angaben die Vergeltung für einen serbischen Angriff auf einen leichten Panzer der UNO im Vorort Sedrenik. Unmittelbar zuvor hatte die UNO für ihre Soldaten die höchste Alarmstufe ausgerufen. Danach sind die Helme und Splitterwesten anzulegen und Deckung aufzusuchen. Zuletzt hatte die NATO am 5. August eine serbische Stellung am Rande Sarajevos bombardiert, in der sich eine von Serben aus UNO-Depots entwendete Panzerabwehrkanone befunden hatte.

Bei der Attacke der Serben auf den UNO-Panzer waren nach UNO-Angaben vier Panzerfäuste abgefeuert worden. Drei Räder des Fahrzeuges an der rechten Seite seien beschädigt, ebenso die Panzerung. Ein Soldat sei leicht verletzt worden. Der Zwischenfall ereignete sich, nachdem bosnische Truppen in Sedrenik auf serbische Stellungen gefeuert hatten. Die Serben erwiderten das Feuer, wobei ihnen möglicherweise der UNO-Panzer im Wege stand. Das Fahrzeug sollte den Aufbau eines UNO-Beobachtungspostens an diesem neuralgischen Punkt absichern, an dem bereits am Wochenende schwere Kämpfe ausgelöst worden waren.

Der bosnische Präsident Izetbegovic hatte zuvor seine Forderung nach Aufhebung des Waffenembargos gegen sein Land bekräftigt. „Wenn wir uns zwischen UNO-Präsenz und dem legitimen Recht auf Bewaffnung zur Selbstverteidigung entscheiden müssen, ziehen wir Waffen vor“, sagte er. Er fügte hinzu: „Die UNO kann Bosnien nicht retten. Nur unsere Armee kann dies leisten, wenn sie die Waffen dafür hat.“ Izetbegovic trat dem Eindruck entgegen, zwischen ihm und Ministerpräsident Haris Silajdzic gebe es in dieser Frage Differenzen. Die USA streben eine Aufhebung nach dem 15. Oktober an, wenn die bosnischen Serben bis dahin den internationalen Friedensplan nicht angenommen haben sollten.

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