: Wider die Geschichtslosigkeit der modernen Kunst
Was hat Kunst mit Geschichte zu tun? Dieser Frage widmet sich nicht nur die Kunstausstellung Aus der Eisenzeit zur industriellen Vergangenheit der Kampnagel-Fabrik, die heute um 18 Uhr eröffnet wird. In einer anschließenden Performance um 20 Uhr wollen die beiden Organisatoren, Michael Batz (unten links im Bild) und Gunnar Gerlach, mit einem lebendigen Trojanischen Pferd historische Orte auf dem ehemaligen Barmbeker Industriegelände aufsuchen, um der Geschichtslosigkeit moderner Kunst entgegenzuwirken.
Dabei werden Spuren gesucht, die die eigene Faszination und inspirierende Wirkung des Ortes auf Künstler erklären können. „Es geht nicht um die bedingungslose Ästhetisierung des Geländes“, so Batz, „sondern auch um die Erinnerung an die dunklen Seiten seiner Vergangenheit“. Wie zum Beispiel die Produktion von Rüstungsgütern in der Halle des jetzigen Ala-bama-Kinos. Daß die Zweckentfremdung des Kampnagel-Komplexes sich auch in jüngster Zeit fortsetzt, daran gemahnt bereits die Autotrasse, die derzeit über einen Teil des Parkplatzes verläuft. Auch solchen und anderen Bebauungsplänen der Stadt wollen die Organisatoren begegnen. Auf neue Anregungen im Streit um eine Willy-Brandt-Allee darf man gespannt sein. jae/ Foto: Henning Scholz
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