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Vorbildlich: Zipfelmützen

■ Betriebe unterstützen Kindergarten

„Im Laufe der Jahre sind uns viele qualifizierte Mitarbeiterinnen verlorengegangen, die nach der Babypause nicht zu uns zurückgekehrt sind“: So begründete Olympus-Geschäftsleitungsvorsitzender Teuffel gestern auf einer Pressekonferenz die Einrichtung eines betriebsübergreifenden Kindergartens in der City Süd.

Wegen „gesellschaftlicher und kommerzieller Verpflichtungen den Frauen gegenüber“ gründeten MitarbeiterInnen von Olympus im April dieses Jahres mit finanzieller Unterstützung der Firma einen gemeinnützigen Verein. Der wird im Januar 1995 die Kindertagesstätte „Die Zipfelmützen“ am Heidenkampsweg 74 eröffnen. Sie bietet Platz 76 Kinder im Alter von acht Wochen bis sechs Jahren. Das Amt für Jugend fördert das Projekt: „Es hat hoffentlich Vorbildcharakter. Wir wären froh, wenn mehr Unternehmen Eigeninitiative ergreifen würden“, so Jürgen Näther, stellvertretender Leiter des Amtes für Jugend.

Die Firma Sharp und die Hamburger Gaswerke haben schon Plätze angemeldet, mit vier weiteren Firmen werden Gespräche über die Vergabe von betrieblichen Kitaplätzen geführt. Von den monatlich 750 Mark Unterbringungskosten (inklusive Verpflegung) pro Kind werden die Betriebe 100 und das Amt für Jugend 200 Mark tragen. Bleiben noch 450 Mark für die Eltern. Die Kita soll in den Bürozeiten von 7.00 bis 18.00 Uhr geöffnet sein und keine Betriebsferien machen.

Die vorgesehenen Räume werden momentan umgebaut, den Hauptanteil der Kosten von 300.000 bis 400.000 Mark trägt die Firma Olympus. Eine Öffnung der Kindergarten-Plätze für weitere Firmen ist momentan nicht vorgesehen, aber, so Vereinsvorsitzende Gabriele Hettler, „durchaus möglich“. Stefanie von Drathen

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