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Wieder Briefbombe

■ Gegen Caritasprojekt in Österreich

Wien (dpa) – Gestern ist eine weitere Briefbombe in Österreich aufgetaucht, die inzwischen entschärft wurde. Die Sicherheitsbehörden des Landes bestätigten, daß in der Post des Stiftes Wilten in Innsbruck ein verdächtiger Brief rechtzeitig entdeckt wurde. Der geplante Anschlag richtete sich gegen ein Ausländerprojekt der Caritas.

Auch zwei Tage nach dem Auftauchen der ersten drei Briefbomben gab es am Donnerstag keine Spur von den Tätern. Die Untersuchung der bisherigen Sprengsätze brauche noch Zeit, erklärte Innenminister Franz Löschnak (SPÖ), der die Attentäter erneut dem „rechtsextremen Eck“ zuordnete. Im der österreichischen Öffentlichkeit wächst die Kritik an der Polizei. Der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk (SPÖ), der im Dezember bei einer Briefbombenexplosion mehrere Finger verlor, spottete: „Ich vertraue lieber auf Gott als auf die Staatspolizei.“

Inzwischen wurde bekannt, daß die für diese Bombenserie mutmaßlichen zwei Verantwortlichen nicht mehr wegen Mordversuches in Untersuchungshaft sind. Ihnen werde nur noch ein Verstoß gegen das Verbot einer nationalsozialistischen „Wiederbetätigung“ zur Last gelegt. Mit einer Anklage wird erst 1995 gerechnet.

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