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Peking bricht erneut Atomtest-Moratorium

■ Bisher 41 Nuklearversuche Chinas

Peking (dpa) – China hat zum dritten Mal das internationale Atomtestmoratorium ignoriert und gestern einen nuklearen Sprengsatz unterirdisch gezündet. Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua wies ein Außenamtssprecher in Peking darauf hin, daß China unter allen Atommächten bisher „die wenigsten Versuche“ unternommen habe. Er verband die Bestätigung des Tests mit der Forderung nach einer „völligen Vernichtung aller Nuklearwaffen“.

Die Explosion auf dem Versuchsgelände in Lop Nor in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang wurde vom Seismologischen Zentrum Australiens aufgezeichnet. Die Stärke gaben die Forscher mit 40 bis 150 Kilotonnen an, was einer mittleren bis größeren Detonation entspricht. Die Erschütterungen deuteten auf ein Stärke von 6,1 auf der Richterskala hin. Peking verweigerte jede Auskunft über solche Einzelheiten.

Es war der 41. Versuch Chinas seit 1964. Die letzten beiden unterirdischen Explosionen fanden am 10. Juni dieses Jahres und am 5. Oktober 1993 statt. Dagegen halten sich die anderen Atommächte USA, Rußland, Frankreich und Großbritannien seit zwei Jahren an ein Teststopp-Moratorium.

Der Sprecher des Außenministeriums wies darauf hin, daß China aktiv an der Verhandlungen für einen umfassenden Teststopp- Vertrag in Genf teilnehme und auf einen Abschluß bis 1996 hoffe. „China wird seine Nuklearversuche einstellen, sobald der Vertrag in Kraft tritt. 41 chinesischen Atomtests stehen mehr als 900 der USA, rund 600 der Sowjetunion, 200 Frankreichs und 60 Großbritanniens gegenüber.

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