: Keine politischen Kategorien
■ Betr.: „Wenn wir alle Engel wä ren“, taz vom 6.10.94
Über Geschmack läßt sich nicht streiten: die Autorin muß Heinz Rühmann ja nicht lieben. Die taz muß auch keinen Nachruf auf Rühmann bringen, der ihm als Mensch und nicht nur als politischem Wesen gerecht wird. Ich denke aber, es wird noch vielen anderen so gehen wie mir, der ich heute morgen einen Moment innegehalten habe, um Heinz Rühmanns zu gedenken. Rühmann war jenseits von Politik (und damit auch jenseits des NS-Regimes) eine Identifikationsfigur für ganz viele harmonisch und friedliebend denkende Menschen. Ihn reden zu hören gab mir immer das Gefühl, einem Menschen zu lauschen, der menschlich sein, nachdenken, zum Guten anregen wollte. Zugegeben: keine politischen Kategorien. Ihn nur auf letztere zu reduzieren, wie in Eurem Nachruf, greift mir allerdings mehr als zu kurz, scheint mir zu billig. Für mich stehen die menschlichen Kategorien höher. Menschen wie Heinz Rühmann hinterlassen Lücken, wenn sie gehen. Enno Littmann, Bielefeld
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen