: Zweitstudium für Haie
■ Ein Lehrstuhl für Immobilienwirtschaft
Berlin (taz) – Früher war es noch ganz einfach. Mann hatte das richtige Parteibuch in der Tasche, machte Karriere beim Funk oder wurde Regierender Bürgermeister von Berlin. Abgehalftert, wandte mann sich Einträglicherem zu: Mann wurde Immobilienmakler.
Heute soll solch unqualifizierten Karrieren ein Riegel vorgeschoben werden. Seit Mittwoch existiert an der Universität Leipzig der erste deutsche Lehrstuhl für Immobilienwirtschaft. Was heute ein Studium erfordert, war noch bis gestern dem Maklerunwesen der freien Kräfte überlassen. So krempelte beispielsweise ein Herr namens Gerd Ellinghaus in den 80er Jahren Berlins SFB- Fernsehprogramm um, wurde mit Hilfe seines CDU-Parteibuchs Abteilungsleiter der Fernsehunterhaltung und verschwand sodann im Berliner Maklersumpf. Daraus ragte er durch die gewinnbringende Errichtung von Containerwohnheimen für Asylbewerber, aber auch durch spektakuläre Entmietungen von Altbauwohnungen hervor.
Berlins Wende-Bürgermeister Walter Momper (SPD) assistierte nach seiner Abwahl zunächst als Geschäftsführer seinem CDU- Kumpel Ellinghaus. Heute residiert er mit eigener Immobilienfirma im Berliner Hilton-Hotel.
Finanziert wird der Leipziger Lehrstuhl von der Wüstenrot-Stiftung, als Aufbaustudium für Immobilienhaie empfohlen von flo
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