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Schnoddrig

■ Betr.: „Der Preußenadler ist ge landet“, taz vom 10.10.94

Dies vorneweg: Meistens lese ich Ihre Zeitung mit Interesse, Vergnügen, Neugier und lege sie befriedigt, gut informiert und unterhalten dann zur Seite.

Heute aber ärgert mich der saloppe, völlig unpassende Stil am Anfang des oben genannten Artikels. Das Wort „Pech“ ist doch wohl ein schnodderiger Mißgriff für das, was dann aufgezählt wird – Verlust einer Tochter, der Frau, Scheitern der Widerstandsgruppe etc. [...] Hier möchte ich der Autorin ein Wort anbieten, das man in Thomas Manns Joseph-Roman findet: „Schicksalsrespekt“.

Der Nachruf wird dem Menschen Louis Ferdinand absolut nicht gerecht, in seiner Modernität, Liberalität und Würde. Alles mit Saloppheit wegzubügeln fördert auch nicht ein humanes Gesellschaftsklima.

Zu einem anderen Thema: Skinhead-Überfälle in der S-Bahn. Über die beherzte 18jährige Frau wüßte man gerne mehr. Wie hat sie das gemacht, daß sie das Schlimmste abgewendet hat? Detaillierte Berichte dazu könnten weiterhelfen, anderen Leuten Mut zu machen! Ute Steenken, Berlin

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