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Glitschige Ölspur

■ Chefölhändler darf nicht klagen

Berlin (taz/dpa) – Die Manager der Deutschen Bank können aufatmen: Ihre Aufseherrolle bei der größten deutschen Beinahepleite der Metallgesellschaft AG (MG) bleibt weiter im Nebel. Ein Zivilgericht in Baltimore lehnte am Wochenende die Klage des gefeuerten MG-Managers Arthur Benson ab. Er soll sich zur Durchsetzung seines Anliegens an ein außergerichtliches Gremium wenden, rieten die Richter.

Benson hatte 1,5 Milliarden US- Dollar Schadenersatz und Strafgeld von der MG und ihren US- Tochtergesellschaften gefordert. Die MG-Verantwortlichen hätten seinen Ruf ruiniert, als sie ihn vor versammelter Mannschaft in seinem Büro in Maryland am 4. Februar abkanzelten und feuerten, so sein Vorwurf.

Benson aber gibt trotzdem nicht auf: Via Spiegel lancierte er, daß die Deutsche Bank bei der Sanierung der MG gut verdient habe. Die New Yorker Depandance der Deutsche-Bank-Tochter Morgan Grenfall habe die von ihm eingefädelten Öloptionen zum Tiefstkurs gekauft und später mit reichlich Gewinn wieder auf den Markt gebracht. Das erste Quartal dieses Jahres sei deshalb die profitabelste Periode seit Beginn der US-Aktivitäten von Morgan Grenfall gewesen.

Wären die Ölkontrakte nicht so hektisch verkauft worden, wäre der Verlust der MG wesentlich geringer ausgefallen, so Benson. Aus heutiger Sicht hätte seine Strategie aufgehen können. Im Dezember 1993 aber, als die MG über den Ausstieg entschieden hat, schienen weiter fallende Ölpreise wahrscheinlicher: Erfahrungsgemäß wird Öl im Frühjahr, nach der Heizperiode, billiger, und nicht, wie ausnahmsweise Anfang 1994 geschehen, teurer.

Auch an anderer Stelle macht Chefölhändler Benson der Deutschen Bank schwere Vorwürfe. Ein Kaufangebot für die MG- Tochter MG Emerging Markets Inc. sei abgelehnt worden. Der Betrieb wurde liquidiert – laut Benson deshalb, weil er der Deutsche- Bank-Tochter Morgan Grenfall Konkurrenz machte. dri

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