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Baugrube mit Leben füllen

■ Grundsteinlegung für „Geschäftshäuser Friedrichstadt“ am Checkpoint Charlie / Büros für 140 Millionen Mark

Fast hätte die fliegende Fahne, die gestern zur Grundsteinlegung der „Geschäftshäuser Friedrichstadt“ vom hohen Kran in die Baugrube herabstürzte, dem Regierenden Bürgermeister den Auftritt vermasselt. Aber eben nur fast. Knapp hinter Eberhard Diepgen segelte das schwarz-rot-goldene Tuch auf das Fundament. An diesem „geschichtsträchtigen Ort, nahe des Checkpoint Charlie, wo sich die Weltmächte mit Panzern gegenüberstanden“, sagte Diepgen, könne nun eine „weitere Brache mit Leben erfüllt werden“. Sprach's und schlug mit dem Hammer dreimal den Grundstein.

Auf dem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Friedrich-, Zimmer- und Charlottenstraße kann jetzt nach den Plänen von Josef Paul Kleihues ein siebengeschossiger Bürokomplex mit 15.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. Ins Dachgeschoß werden 23 Wohneinheiten gesteckt, in den vier Tiefgeschossen finden Pkw Platz. Das 140 Millionen Mark teure Gemeinschaftsprojekt der Investoren GSW, Kaphag und Württemberger Hypo schließt den aufgerissenen Block wieder. Die Architektur orientiert sich an der Traufhöhe von 22 Metern. Lediglich an den Ecken bricht Kleihues mit dem strengen Rhythmus. Hier treten spitze Gebäudeteile nach außen. Das „Gebäude mit der typischen Berliner Mischung“ (Diepgen) lag seit seligen IBA-Zeiten in der Schublade des Architekten. 1996 soll der Glaskoloß fertiggestellt sein. Rolf Lautenschläger

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