piwik no script img

Richter billigt „Hinrichtung“

Towson (AP/taz) – Mit Empörung haben Frauenrechtlerinnen in den USA auf die Verhängung einer milden Freiheitsstrafe gegen einen Mann reagiert, der seine 31jährige Ehefrau mit einem Jagdgewehr erschoß, nachdem er sie mit einem Liebhaber im Schlafzimmer überrascht hatte. Der Liebhaber blieb unverletzt. Richter Robert Cahill hatte den Angeklagten im US-Staat Maryland wegen der Tat zu einer 18monatigen Haftstrafe verurteilt. Cahill erklärte, er frage sich ernstlich, wie viele seit vier oder fünf Jahren verheiratete Männer stark genug seien, in einem solchen Fall einfach fortzugehen, ohne zur „körperlichen Züchtigung“ zu greifen. Die Vizepräsidentin der amerikanischen Nationalen Frauenorganisation, Kim Gandy, sagte, das Urteil zeige, daß der Richter offenbar die Frau für das Eigentum ihres Mannes halte und glaube, daß dieser das Recht habe, Richter und Henker in einer Person zu sein.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen