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Klinische Hygiene contra Umweltschutz?

■ Erster „Hamburger Umwelttag im Krankenhaus“ zieht Öko-Bilanz Von Marco Carini

Noch krankt der Umweltschutz in Hamburgs Kliniken. Finanzprobleme und unsinnige Hygienevorschriften stehen einer ökologischen Arbeitsweise allzu oft im Weg. Doch Umweltbewußtsein und klinische Reinheit, Ökologie und Wirtschaftlichkeit müssen keine Widersprüche sein, war gestern das Fazit des ersten „Hamburger Umwelttages im Krankenhaus“ im Volksdorfer Amalie-Sieveking-Krankenhaus.

Der Umweltschutzbeauftragte der Essener Krankenhäuser, Horst Pomp, forderte auf der Veranstaltung, zuerst umweltorientierte Sparmaßnahmen in den Bereichen Energie, Reinigungsmittel oder Müll anzugehen, mit denen sich kurzfristig das Budget schonen läßt. So zeigte eine Energiesparanalyse im Amalie-Sieveking-Krankenhaus, daß teure Energie nutzlos verschleudert wird. Mit zielgerichteten Maßnahmen soll jetzt der Anteil der Betriebskosten am Gesamtbudget von zur Zeit 2,9 Prozent auf 2,2 Prozent gesenkt werden.

Die auf diese Weise freiwerdenden Gelder sollten, so Pomp, „eingesetzt werden für ökologische Maßnahmen, die sich erst langfristig rechnen“. Nicht nur eine „umweltorientierte Beschaffungspolitik“ sei da gefragt, auch bei Neubauten müsse auf Ökologie geachtet werden. Die Zusammenlegung von Laboreinheiten kann zu einer „ökologischeren Ausnutzung der Reagenzien“ führen und dabei Kosten senken. Neue Vorschriften wie die „Elektroschrott-Verordnung“ oder die „Kreislauf-Wirtschaftsgesetze“ würden die Krankenhäuser ohnehin zwingen, mehr ausgediente Materialien zu recyceln.

Doch ganz ohne Bares von außen wird die ökologische Erneuerung der Kliniken nicht funktionieren. Jürgen Abshoff, Geschäftsführer der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft (HGK) forderte deshalb Krankenkassen und Gesundheitsbehörde auf, für Umweltschutzmaßnahmen in den Hospitälern in Zukunft mehr Geld bereitzustellen.

Immerhin: Um die Ökowende in den Kliniken voranzubringen, gründete die HGK schon 1991 den „Hamburger Arbeitskreis Umweltschutz im Krankenhaus“. Der setzte zumindest in einigen Kliniken Maßnahmen wie das Recycling von Röntgen-Fixierbädern, neue Mehrweg-Transportverpackungen oder weniger umweltbelastende Reinigungsverfahren durch. Viele Trippelschritte auf dem Weg zur ökologischen Klinik.

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