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Begegnung mit einer Legende

Die Kultfigur war erschöpft, aber zufrieden: „Ich glaube, das hat den Leuten Spaß gemacht. Hast du ihre Gesichter gesehen?“ 250 Gesichter waren es, die am Dienstag abend ins überfüllte Café Zapata im Tacheles drängten, um wiederum ein einziges Gesicht zu sehen: das Gesicht eines Fossils, das der Beat-Generation. Knorrig ist es, fast 80 Jahre alt, voller tiefer Falten, mit pechschwarz glühenden Augen. Es gehört Herbert Huncke, dem Mann, dessen Lebensstil Modell stand für das Gefühl der revoltierenden Nachkriegsgeneration der USA. „Ich bin eigentlich kein Schriftsteller, ich bin Geschichtenerzähler“, sagt Huncke. Vier seiner garantiert selbsterlebten Geschichten aus seinem Buch „Bickford's Cafeteria“ las er vor. Sie handeln vom Leben auf dem Times Square, von schwulen Strichern und Huren, von Drogen und Dealern, Dieben und Verbrechern – „von Leuten eben“. Und kaum war er fertig, tat er das, was er am liebsten tut, direkt mit den Leuten quatschen.

„Deine Geschichten sind lange her. Wie lebst du heute?“ wurde er gefragt. „Ich lebe genauso wie früher. Nur das ich jetzt im Chelsea-Hotel untergekrochen bin.“ Ob er noch Drogen spritzt? „Aber nein. In meinem Alter! Heute schnupfe ich es, das ist bekömmlicher.“ Da lacht der Meister, und sein Publikum ist begeistert. miß

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