: Liebe Bettina Kähler,
Dein Brief hat mich an die Entstehungsgeschichte der taz erinnert. Als es während der Schleyer-Entführung der Bundesregierung gelang, den überwiegenden Teil der Medien in ihre Informationspolitik einzubinden, taten sich einige Leute zusammen und begannen mit den Vorbereitungen für eine wirklich unabhängige Zeitung. Das ist bald zwanzig Jahre her. Die taz steht noch immer für die Forderung nach freiem Zugang zu Informationen.
Wer ein Amt hat, muß sich gefallen lassen, daß man ihm sehr genau auf die Finger schaut. Wer in der Öffentlichkeit steht, wird sich daran gewöhnen müssen, daß sie sich nicht nur für seine Schokoladenseite interessiert.
Neuen Gesetzen stehe ich skeptisch gegenüber. Ich bin mir sicher, daß bei der derzeitigen Zusammensetzung des Bundestages das nur eine Verschlimmerung der Lage bringen würde.
Mit freundlichen Grüßen Arno Widmann
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen