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Sieg der finnischen Dauerredner

■ EU-Gegner parlamentieren Finnlands Reichstag zur Aufgabe

Helsinki (dpa) – Der Abgeordnete Vesa Laukkanen ließ nichts aus. „Herr Präsident, ich trinke jetzt einen Schluck Wasser.“ Nachdem er das umständlich getan hatte, erklärte Laukkanen ausführlich, warum er lieber bei Tageslicht über seine ablehnende Haltung zu Finnlands Mitgliedschaft in der Europäischen Union referieren würde.

So brachte es der unabhängige Parlamentarier am Wochenende auf insgesamt 14 Stunden Redezeit. Dagegen waren die fünf Stunden des Abgeordneten Sulo Aittoniemi und die neun Stunden des Ex-Außenministers Paavo Väyrynen gar nichts. Letzterer hatte zudem nur Stoff für viereinhalb Stunden – und las dann seinen finnischen Text noch einmal auf schwedisch vor.

Alles zusammen reichte, um den Rest des Hohen Hauses in Helsinki zur Verzweiflung und die Reichstagspräsidentin zur Aufgabe zu treiben. Gestern ließ sie den Aufschub der EU-Entscheidung beschließen – das Ziel der Dauerredner war erreicht, die Abstimmung im Reichstag findet erst nach der schwedischen EU-Volksabstimmung am kommenden Sonntag statt. Die EU-Gegner hoffen, daß nach einem möglichen schwedischen Nein auch im finnischen Reichstag keine Zweidrittelmehrheit mehr zustande kommt.

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