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Gedenkstätten

■ betr.: „Begegnung mit dem Holo caust“, taz vom 31. 10. 94

Für den interessanten Bericht von Anita Kugler über unsere Tagung danke ich Ihnen. Drei Punkte möchte ich allerdings leicht modifizieren:

1. Ihr Bericht erweckt den Eindruck, als seien alle bestehenden Mahn- und Gedenkstätten gegen das geplante Holocaust-Museum. Einmal davon abgesehen, daß bislang nur die großen Gedenkstätten (Bergen-Belsen, Buchenwald, Dachau, Neuengamme, Sachsenhausen), angeschrieben wurden, unterstützt von denen immerhin die bedeutende Gedenkstätte Buchenwald unsere Initiative. Weitere haben sich weder ablehnend noch zustimmend geäußert (etwa Neuengamme und Dachau), sondern warten wohl erst einmal ab, wie sich die Initiative weiter entwickelt. Auch gibt es Hinweise für ein zunehmendes Verständnis aus diesem Bereich für unser Projekt.

Ich möchte nochmals betonen, daß wir uns eine enge und produktive Zusammenarbeit mit allen Gedenkstätten wünschen und diese auch anstreben. Wir schätzen die Spurensicherung und Aufklärungsarbeit der Gedenkstätten vor Ort außerordentlich hoch ein. Diese Arbeiten sind von dem geplanten Holocaust-Museum nicht zu leisten. Dieses Museum setzt sich ja zur Aufgabe, eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Verbrechen (Holocaust) zu leisten, somit alle Opfergruppen darzustellen, was bei den Spezifika der Gedenkstätten nicht möglich ist.

2. Die Grobkonzeption und der Titel „Zentralmuseum gegen Verbrechen wider die Menschlichkeit. Arbeits-, Gedenk- und Forschungsstelle. Holocaust-Museum“ standen, entgegen dem Eindruck, den Ihr Bericht vermitteln könnte, nicht zur Disposition. Diese Meldung hatte zu Nachfragen und Befürchtungen aus dem weiten Unterstützerkreis geführt.

3. Es waren nicht 30, sondern 57 TeilnehmerInnen, und ich bin kein Soziologe, sondern Prähistoriker. Dr. Hans-Jürgen Häßler, Insti-

tut für kulturlle Friedens- und

Konfliktforschung, Hannover

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