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Klarstellung -betr.: "Mißbrauch im Namen der Kirche", taz vom 21.10.94

Betr.: „Mißbrauch im Namen der Kirche“, 21.10.94

Einige Aussagen in diesem Artikel muß ich klarstellen:

1. Das Beratungs- und Seelsorgezentrum St. Petri besteht aus zwei Arbeitsbereichen:

– das offene Gesprächsangebot der ehrenamtlichen Laien, etwa 100 Personen. Sie haben an einer öffentlich zugänglichen Grundausbildung von drei Monaten teilgenommen, sind durch ein Auswahlverfahren gegangen (Durchfallquote ca. 50%), haben eine einjährige Ausbildung im Zentrum gemacht und weiterhin Fortbildung. Sie haben mit dem verhandelten Problem nichts zu tun.

–Daneben gibt es 20 Fachberater/innen, die entweder eine dreijährige Ausbildung als Ehe- und Lebensberater/innen (nach Auswahlverfahren) gemacht haben, oder Familientherapeut/innen oder Diplom-Psychologen mit angefangener oder beendeter Zusatzausbildung.

Außerdem gibt es immer zwei Personen, die als Ehe- und Lebensberater/innen ausgebildet werden. Auf diesen Kreis bezieht sich der Artikel für die Zeit vor 1992. Nur durch diese Personen wird Beratung bzw. Therapie angeboten. Beide Arbeitsbereiche sind der humanistischen Psychologie verpflichtet.

2. Im Jahre 1987 ist ein Pastor, der Beratung machte, in den Ruhestand gegangen, ohne jeden Zusammenhang mit Mißbrauch in der Therapie.

3. Anders als der Kommentar „Kirchliche Sünder“ meint die Kirche, daß Täter nicht Täter bleiben müssen. Deshalb versuchen wir, auch mit Tätern, gleich welcher Art, einigermaßen menschenwürdig umzugehen. Wir haben kein Recht, uns über sie zu erheben (Jesus: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!).

Diese Einstellung geht nicht auf Kosten der Frauen, die unseren Schutz brauchen.

Nils Gerke, Pastor,

Dipl.-Psych.,

Klinischer Psychologe - BDP

Betr.: „Gewaltlose Revolte im Abschiebeknast“, „Rauslassen“, 7.11.1994

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