Kampfabstimmung droht

■ Wer wird Chefvermittler – unser Wedemeier, Schröder oder Voscherau?

Die zehn SPD-Ministerpräsidenten steuern auf eine Kampfabstimmung um den Vorsitz im Vermittlungsausschuß von Bundestag und Bundesrat zu. Neben Hamburgs Bürgermeister Henning Voscherau, der zwischenzeitlich als einziger Anwärter galt, treten gleich zwei Bewerber an: Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder und überraschend auch Bremens Bürgermeister Klaus Wedemeier. Die Entscheidung soll voraussichtlich in der kommenden Woche am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz in Dessau fallen.

Schröder hat seine am Montag abend im SPD-Präsidium erklärte Bereitschaft inzwischen wiederholt öffentlich bestätigt. Er bestritt, daß er zuvor zugunsten von Voscherau verzichtet habe, und meldete erneut Interesse an. „Wenn die Kollegen wollen, mache ich das. Ich jedenfalls war an diesem sogenannten Rücktritt nicht beteiligt“, sagte Schröder im ZDF. Er dementierte auch Auseinandersetzungen im SPD-Präsidium. „Ich weiß nichts von Zoff.“

Bremens Regierungschef Wedemeier führte ins Feld, daß der dienstälteste Ministerpräsident den Vermittlungsausschuß führen sollte. Wenn der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine dann verzichte, wäre er an der Reihe, sagte er. dpa