Deutscher Rückzug

■ Artenschutzkonferenz schränkt Handel mit Tropenholz ein wenig ein

Fort Lauderdale (dpa/taz) – Die Tropenholzhändler können aufatmen: Die deutsche Delegation zog auf der Artenschutzkonferenz in Fort Lauderdale ihre Anträge für Handelsbeschränkungen mit vier verschiedenen Bäumen zurück. Allerdings wollen die Mitgliedsländer des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) eine spezielle Arbeitsgruppe für Tropenholz einrichten. „Das ist ein Schritt vorwärts. Dadurch haben wir die Gewähr, daß die Diskussion um Tropenhölzer weitergeht“, deutete der deutsche Pflanzenexperte Uwe Schippman vom Bundesamt für Naturschutz das Konferenzergebnis.

Mehrere CITES-Mitgliedsländer hatten einen kontrollierten Handel für insgesamt neun Tropenhölzer vorgeschlagen. Drei Anträge wurden akzeptiert, einer abgelehnt und einer vertagt. Nur die deutschen nahmen ihre Vorschläge zurück, weil sie zum Teil auf starken Widerstand afrikanischer Exportländer stießen. Die deutschen Anträge betrafen das Munholz in Vietnam, das in 18 Ländern verbreitete Afrikanische Schwarzholz sowie die afrikanischen Mahagoni-Arten der Gattungen Entandophragma und Khaya (vergl. taz v. 7. 11.).

Ein Antrag der Niederlande, den starken Handel mit brasilianischem Mahagoni zu kontrollieren, wurde zunächst vertagt. Hauptexportländer sind Brasilien und Bolivien, die größten Abnehmer die USA und Großbritannien. Erfolgreich war hingegen Indien, das die Listung von pharmazeutisch genutzten Arten beantragte.

Experten weisen darauf hin, daß mit dem Rückgang der Tropenwälder die Ausrottung zahlreicher Spezies verbunden ist, etwa von Insekten und Vögeln. Schätzungen zufolge wurden in den 80er Jahren weltweit 17 Millionen Hektar Tropenwald pro Jahr zerstört. Bislang hat CITES den Handel mit 14 Holzarten verboten oder kontrolliert. Darunter sind auch Hölzer der gemäßigten Breiten.