■ Heute vor fünf Jahren: Millionen gen Westen
Mehrere Millionen DDR- BürgerInnen fahren am zweiten Wochenende nach dem Fall der Mauer in den Westen. Der Großansturm läuft aber weitaus geordneter ab, als am Wochenende zuvor. Für zwei DDR- Bürger endet ihre Westreise allerdings mit einem Schrecken: In Hannover werden ihre Autos von unbekannten Tätern angezündet. Es ist der zweite Vorfall dieser Art, seit die Grenzen geöffnet wurden. Erneut demonstrieren in mehreren DDR- Städten Zehntausende BürgerInnen für Meinungs- und Versammlungsfreiheit.
In Bulgarien sprechen sich mehrere tausend Menschen für die Gründung einer Bürgerinitiative aus. Sie soll die Regierung im Sinne der Perestroika kontrollieren. Der Oberste Sowjet der UdSSR beschließt den gesetzlichen Schutz des Privateigentums. Die SowjetbürgerInnen erhalten ausdrücklich das Recht, eine Wohnung, ein Wochenendhaus, Wertpapiere und andere Wertsachen zu erwerben. Landbesitz und Bodenschätze bleiben davon allerdings weiterhin ausgeklammert. In Ungarn nehmen rund 200 Mitglieder verschiedener Umweltschutzgruppen am Gründungskongreß einer „Ungarischen Grünen Partei“ teil.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen