■ Knabbern unterm Weihnachtsbaum: Gebäck und Spiele
Das Europäische Brotmuseum in Mollenfelde (Kreis Göttingen) hat sich für seine Vorweihnachtsbesucher eine besondere Attraktion ausgedacht: In einer Sonderausstellung, die heute eröffnet wird, sind süße Weihnachtsgebäcke, fein geschnitzte Backmodeln und Formen vieler Jahrhunderte aus allen europäischen Ländern und anderen Erdteilen zu sehen. Bis zum 11. Dezember dreht sich eine von brennenden Kerzen betriebene zwei Meter hohe Weihnachtspyramide, die vor 200 Jahren im Wendland (Kreis Lüchow-Dannenberg) von unbekannten Künstlern geschnitzt und gedrechselt wurde. Von einer alten Spieluhr klingen Weihnachtslieder.
„Hitje-Puppen“, wie sie nur noch in Hannover gebacken werden, „Krampos-Gebäcke“ aus München, Honig-Gebäck, das ein Bäcker aus der Slowakei schickte, das Pfefferkuchenhaus aus einer Konditorei in Göttingen und „Tirggel-Gebäck“ aus der Schweiz reizen ebenso zum Knabbern, wie die schön geformten schwedischen Julgebäcke oder die farbenprächtigen gebackenen Weihnachtspüppchen aus Equador.
Damit die Besucher nicht in die präparierten Ausstellungsstücke beißen, wenn ihnen das Wasser im Mund zusammenläuft, können besonders Kinder ihre Backkünste selbst erproben. Zusammen mit dem Museumsbäcker dürfen sie an den Adventsonntagen in einem alten Steinofen köstliche Spezialitäten backen. „Die Erwachsenen“, sagte Museumsdirektor Wilhelm Bruinjes, „können sich bei warmem Kerzenschein und dem Duft von Pfefferkuchen und Marzipan an längst vergangene Kinderzeiten erinnern.“
dpa
Daneben ist jedoch auch die Dauerausstellung zu besichtigen, die sich mit der mehrere tausend Jahre alten Kulturgeschichte des Brotbackens beschäftigt. Von originalen Wind- und Wassermühlen, Brotfahrzeugen und Großmaschinen aus Bäckereien reicht das Ausstellungsspektrum bis zu Darstellungen um das tägliche Brot auf Bildern und Münzen sowie den Geräten von Bäckern und Konditoren aus vielen Ländern. In diesem Jahr haben rund 100 000 Besucher das Museum angesehen. dpa
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